Keine Verhütung, keine Abtreibung …

Autor

Iona Anton

Lehrerin
Volksrepublik Rumänien

Zur Zeit des Sowjetregimes lebten Ioana Anton und ihre Familie ein friedliches und „normales“ Leben in Rumänien. Ioana Anton arbeitete als Lehrerin und reiste oft mit ihrem Mann und ihren Töchtern durch Rumänien. Aber trotz des scheinbar zufriedenen Lebens konnten sie nicht ins Ausland fahren, das Essen war immer knapp und die Privatsphäre wurde nicht gewahrt. Wie viele ihrer Freundinnen hatte auch Ioana Anton keinen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln. Sie musste illegal abtreiben und dabei ihr Leben und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen.

Postkarte

Irak, Bagdad
44.41; 33.36
Vorderseite, Autor: Iona Anton
Rückseite, Autor: Iona Anton
Postkartentext
Ich wünsche dir das Allerbeste zum Frauentag und Erfolg in all deinen Unternehmungen. Voller Respekt, Danut.
Irak
In den Achtzigerjahren ging Ioana Antons Schwager, ein junger Elektriker, nach Irak, weil die Verdienstmöglichkeiten dort besser waren. Damals arbeiteten viele Rumänen einige Jahre lang in Irak.

Persönliche Archive

An der Pädagogischen Hochschule

Ein Porträt von Ioana Anton aus dem Jahr 1974 im zweiten Jahr an der Pädagogischen Hochschule.

Land: Volksrepublik Rumänien / Jahr:

Ein Porträt von Ioana Anton aus dem Jahr 1974 im zweiten Jahr an der Pädagogischen Hochschule. Nach einer dreijährigen Ausbildung konnten die Studenten in der Grundschule unterrichten. Trotz des geringen Gehalts war der Lehrerberuf sehr respektiert. Seit den Fünfzigerjahren investierte die rumänische Regierung stark in Bildung. Gegen Ende der Sechzigerjahre gab es fast keine Analphabeten mehr, und die Anzahl der Lehrer war im Vergleich zur Vorkriegszeit um das Dreifache gestiegen.

Eine Reise zur Ialomicioara-Höhle

Ein Bild von Ioana Anton und ihren Freunden bei der Rückfahrt von einem Besuch der Ialomicioara-Höhle.

Land: Volksrepublik Rumänien / Jahr:

Ein Bild von Ioana Anton und ihren Freunden bei der Rückfahrt von einem Besuch der Ialomicioara-Höhle. In dieser Höhle im Bucegi-Gebirge befindet sich ein Kloster, das ein beliebtes Reiseziel war. Zu der Zeit waren viele Freunde der Antons Touristenführer. „Damals war es Mode, die Schule für Fremdenführer zu besuchen, eine Gruppe zu gründen und zu verschiedenen Orten zu fahren.“

Eine Abenteuerreise

Ioana Anton, ihr Ehemann und einige Freunde auf dem Weg zu einer gemieteten Skihütte.

Land: Volksrepublik Rumänien / Jahr:

Ioana Anton, ihr Ehemann und einige Freunde auf dem Weg zu einer gemieteten Skihütte. Ioana Anton erinnert sich an die abenteuerliche Fahrt zur Hütte: „Wir fuhren mit einem Bus voller Rentner und gingen ein Stück zu Fuß. Dann fuhren wir mit einem Traktor mit und letztendlich sogar mit einem Betonmischer, der eigentlich Lasten transportiert.“

Bei einer Hochzeit

Ioana Anton und ihr Mann mit ihren beiden Töchtern Andreea und Lorena bei einer Hochzeit.

Land: Volksrepublik Rumänien / Jahr:

Ioana Anton und ihr Mann mit ihren beiden Töchtern Andreea und Lorena bei einer Hochzeit. Obwohl diese Zeit in der offiziellen Propaganda als „Das Goldene Zeitalter Ceauşescus“ beschrieben wurde, war die wirtschaftliche Lage schwierig. In dem harten Winter der Jahre 1984 und 1985 erlebten die Menschen eine dramatische Nahrungsmittelknappheit. Arbeitern im Energiesektor wurde eine militärische Disziplin auferlegt, und die Heizungen und die Heißwasserversorgung wurden abgeschaltet.

Abschlussfeier der vierten Klasse

Abschluss der vierten Klasse von Herrn Anton. Sowohl Ioana Anton als auch ihr Mann waren Grundschullehrer...

Land: Volksrepublik Rumänien / Jahr:

Abschluss der vierten Klasse von Herrn Anton. Sowohl Ioana Anton als auch ihr Mann waren Grundschullehrer. Vom Kindergarten an wurden die Schüler ideologischen Schulungen unterzogen. In der Grundschule wurde vor allem Wert auf Konformität gelegt, jede Form von Individualismus sollte unterbunden werden. So wurden auch Verstöße gegen die Kleidungsvorschriften bestraft. Schon einige Jahre später brach das Schulsystem jedoch zusammen, und am Ende des Jahrzehnts war es nicht mehr Pflicht, die Pioniersuniform in der Schule zu tragen.