Wir mussten ohne unsere Kinder fliehen.

Autor

Katalin Szilági Perjési

Krankenschwester
Volksrepublik Rumänien

Als Katalin mit ihrem Mann über die Grenze zwischen Ungarn und Rumänien flüchtete, musste sie ihre Kinder zurücklassen, obwohl das jüngste noch kein Jahr alt war. Sie riskierten ihr Leben, als Schmuggler ihnen über die von bewaffneten rumänischen Grenzsoldaten mit Hunden bewachte Grenze halfen. Die Flucht gelang, aber ihre Kinder sahen sie erst im Jahr darauf wieder. Dann wendete sich jedoch alles zum Guten, sie konnten sich niederlassen und Arbeit finden.

Postkarte

Volksrepublik Rumänien, Bucarest
26.0; 44.44
Vorderseite, Autor: Katalin Szilági Perjési
Rückseite, Autor: Katalin Szilági Perjési
Postkartentext
Liebe Kati, lieber Imi, das ist noch nicht unser Neujahrsgruß, sondern eine Karte aus Bihar-Füred, obwohl man auf dem Bild etwas anderes sieht. Wir verbringen hier ein gemeinsames Wochenende. Die Szabó-Gajmers, die Thalmeiners und die Erdőss. 4. November 1989
Volksrepublik Rumänien, 2. Dezember 1989
Diese Karte wurde nur wenige Tage vor den Demonstrationen vom 22. bis 25. Dezmber versendet. Diese Proteste führten zum Niedergang des Regimes von Nicolae Ceauşescu.
Szeged
An Kati und Imi Szilágy-Perjési Aprilish 51 6724 Szeged, Ungarn Katalin und ihr Mann flohen vor der Verfolgung der ungarischen Minderheit durch das Ceauşescu-Regime nach Ungarn.

Persönliche Archive

Der Pass von Reka Szilágyi-Perjési

Reka Szilágyi-Perjésis Pass mit dem Geburtsdatum und dem Passfoto ihres Bruders Gergő

Land: Volksrepublik Rumänien / Jahr:

Reka Szilágyi-Perjésis Pass mit dem Geburtsdatum und dem Passfoto ihres Bruders Gergő auf der fünften Seite. Mit diesem Pass und der Hilfe einer evangelischen Pastorenfamilie überquerten sie im Dezember 1989 die ungarische Grenze.

Eine heimliche Taufe

Katalins Familie feierte die Taufe ihrer ersten Tochter in ihrer Wohnung in Oradea.

Land: Volksrepublik Rumänien / Jahr:

Katalins Familie feierte die Taufe ihrer ersten Tochter in ihrer Wohnung in Oradea. In Rumänien wurden viele religiöse Zeremonien in Privaträumen begangen, da das Land offiziell atheistisch war. Alle religiösen Handlungen wurden durch die Regierung streng reglementiert. Gottesdienste im Freien, Arbeit im Dienste der Gemeinde, Pilgerreisen und insbesondere die Missionierung junger Menschen waren ausdrücklich verboten.

Das Hochzeitsfest

Die Hochzeit von Katalin und Imre im Jahr 1986. Sie heirateten auf dem Standesamt in Oradea.

Land: Volksrepublik Rumänien / Jahr:

Die Hochzeit von Katalin und Imre im Jahr 1986. Sie heirateten auf dem Standesamt in Oradea. Katalin und Imre gehörten zur ungarischen Minderheit in Rumänien, die hauptsächlich in Transsylvanien ansässig war. Gegen Ende der Achtzigerjahre zwang die schlechte Wirtschaftslage und die vermehrte Diskriminierung der ungarischen Minderheit jedoch viele, nach Ungarn zu fliehen, darunter 1989 auch Katalin und Imre.

Der letzte Sommer in Rumänien

Katalin und ihre Tochter in Oradea, Rumänien

Land: Volksrepublik Rumänien / Jahr:

Katalin und ihre Tochter in Oradea, Rumänien. Das Foto wurde während des letzten Sommers aufgenommen, den Katalin mit ihrer Familie in Rumänien verbrachte. Einige Monate später wollte die Polizei sie und ihren Mann dazu zwingen, als Informanten zu arbeiten. Deshalb beschlossen die beiden, zu fliehen.